Im jüngsten Kreisausschuss hat die Fraktion von SPD/Grüne einen Änderungsantrag eingebracht, der auf den CDU-Antrag reagiert, dauerhaft die Bundesflagge vor öffentlichen Gebäuden des Landkreises zu hissen. Während dieser Vorstoß Symbolkraft allein aus nationaler Perspektive schöpft, fordern Die Grünen eine Orientierung an den geltenden Beflaggungsvorgaben des Landes Sachsen-Anhalt – und damit auch das gleichrangige Hissen der Europaflagge. Die Initiative zum Änderungsantrag ging von den Grünen aus und wurde einstimmig angenommen.
„Gerade in bewegten Zeiten ist es wichtig, woran wir uns orientieren: an kurzfristiger Stimmung oder an gemeinsamen Grundwerten“, erklärt Dr. Bernhard Zimmermann, Mitglied im Kreisausschuss und stellvertretender Vorsitzender der Fraktion SPD/Grüne. „Wir möchten nicht spalten, sondern verbinden – und dabei auch deutlich machen, dass unser Landkreis Teil einer größeren europäischen Gemeinschaft ist.“
Für Die Grünen ist klar: Flaggenpolitik ist nicht bloß Formsache – sie sendet Signale. „Wer allein die Nationalflagge dauerhaft zeigen möchte, sendet damit einseitige Botschaften“, sagt Dr. Nathalie Sander, Mitglied im Ausschuss der Kommunalen Beschäftigungsagentur. „Uns geht es darum, das große Ganze mitzudenken – und das heißt heute: europäische Integration und Zusammenarbeit.“
Auch Heiko Marks, Ortsbürgermeister von Neinstedt und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Umwelt und Kreisentwicklung, betont: „Wer den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken will, muss auf Zusammenarbeit setzen – nicht auf Abgrenzung. Die EU-Flagge steht für genau diesen Gedanken: gemeinsames Handeln über nationale Grenzen hinweg.“